Paderborn
überzeugt nicht nur durch ihre schöne Innenstadt, sondern bietet auch
einiges Sehenswertes. So liegt zum Beispiel der Dom im Zentrum von Paderborn.
Er ist bekannt für sein Drei-Hasenfenster, das Wahrzeichen Paderborns.
Ganz leicht zu finden ist es nicht und ein wenig unscheinbar dazu: das Drei-Hasen-Fenster
im spätgotischen Kreuzgang des Paderborner Doms, das ein geschickter Steinmetz
Anfang des 16. Jahrhunderts gemeißelt hat.
Dennoch hat es sich zu einem Wahrzeichen der Stadt entwickelt, das in früheren
Zeiten jeder Wandergeselle aufsuchte und heute ein Muss für jeden Besucher
ist. Das Besondere daran: "Der Hasen und der Löffel drei, und doch
hat jeder Hase zwei", so lautet der Vers, der in knapper Form das Drei-Hasen-Fenster
beschreibt.
Doch was hat es damit auf sich? Welche Symbolik steht hinter der Drei-Hasen-Darstellung?
Schon
in römischer Zeit war die Darstellung der "Drei Hasen" beliebt:
Die Schnelligkeit und Wachsamkeit des Hasen muss die Menschen des Altertums
beeindruckt haben. Auch als Symbol der Fruchtbarkeit gilt der Hase in vorchristlicher
Zeit. Im Mittelalter treten die Hasen dann in den Dienst der christlichen Zahlenmystik,
indem sie die Einheit Gottes in der Dreifaltigkeit verdeutlichen.
Im Paderborner Dom befinden sich die Gebeine des heiligen Liborius, die im 9.
Jahrhundert aus Le Mans nach Paderborn gebracht wurden. Der Dom ist ein spätgotischer
Sandsteinbau mit Inventar aus allen Epochen der Kunst.
Der Turm des Domes hat eine Höhe von 93 m.
In
der hinter dem Dom liegenden Kaiserpfalz sind die ergrabenen Fundamente der
776 errichteten Königshalle zu sehen. In der großen Aula im Obergeschoß
tagte 777 die erste Reichsversammlung auf sächsischem Boden. Zur Gesamtanlage
gehörte damals bereits eine Kirche, deren Fundamente im Pflaster zwischen
Bartholomäuskapelle und Dom gekennzeichnet sind. Die steinernen, prächtig
ausgestatteten Gebäude sollten auch eine Demonstration der endgültigen
Einbeziehung Sachsens in das Frankenreich sein, doch bereits 778 wurden die
Gebäude bei einem Aufstand durch Feuer erheblich zerstört. Unter Einbeziehung
der alten Mauern erfolgte kurze Zeit später der Wiederaufbau.
Das Jahr 799 war für Paderborn von großer Bedeutung. Anfang Juni
ließ Karl der Große eine Kirche "von wunderbarer Größe",
die erste Kirche an der Stelle des heutigen Domes, weihen. Die Kirche und die
Aula bildeten den glanzvollen Rahmen für den Empfang des Papstes. In den
folgenden Jahren baute man für die Kleriker gut ausgestattete Gebäude
nördlich der Kirche.
Paderborn konnte auch unter Ludwig dem Frommen seine Stellung als wichtiger Pfalzort behaupten. Die Übertragung der Reliquien des hl. Liborius 836 löste eine intensive Bautätigkeit aus. Bischof Badurad baute an die Kirche von 799 ein Westquerhaus mit Apsis und Krypta zur würdigen Unterbringung der Gebeine des Heiligen. Man vergrößerte auch die Aula und verband sie durch einen Gang mit der Kirche. Damit wurde baulich sichtbar, dass sich Paderborn vom Pfalzort mit Kirche zum Bischofssitz mit Pfalzfunktion entwickelte hat.
Im Sommer 799 trafen sich hier zwei der mächtigsten Männer ihrer Zeit: Karl der Große und Papst Leo III. Karl der Große war König der Franken und der Langobarden, Schutzherr der Römer, er hatte Awaren und Sachsen unterworfen. Der Ort dieses Treffens ist in den Grundmauern noch erhalten.
Im 11. Jahrhundert kam das Bistum Paderborn unter dem Einfluss der Bischöfe Rethar und Meinwerk zu einer neuen politischen und künstlerischen Blüte. Die Könige Heinrich II. und Konrad II. hielten sich hier regelmäßig auf. Nördlich der alten karolingischen Pfalz ließ Bischof Meinwerk einen neuen prächtigen Palast aufbauen.
Nach dem Investiturstreit, der im Gang Heinrichs IV. nach Canossa 1077 mündete, verloren die Pfalzen an den Bischofssitzen stark an Bedeutung - so auch die Paderborner Pfalz.
Eher
der Neuzeit zuzuordnen ist das in Paderborn heimische Heinz-Nixdorf Forum. Das
hierfür genutzte Gebäude an der Paderborner Fürstenallee diente
früher als Verwaltungsgebäude der Nixdorf Computer AG. Heute ist hier
eins der größten Computer Museen der Welt untergebracht.
Heinz Nixdorf selbst stammte aus Paderborn, war jedoch mit seiner ersten Firma,
dem Labor für Impulstechnik, zunächst in Essen tätig gewesen.
Bereits 1960 hatte er den Firmensitz in seine Geburtsstadt verlegt - sicher
nicht nur aus Heimatverbundenheit, sondern auch, weil sich das ökonomische
Umfeld hier positiver darstellte als in der Ruhrstadt.